Wie alles begann im Theater Hoisdorf

Im April 1978 fing es an: Joachim Berner gründete mit Heidi Witten eine Theatergruppe. „Hänsel und Gretel“ wurde einstudiert und in Hoisdorf aufgeführt. Anschließend fanden wir neue Mitglieder in Oetjendorf. Der Schwerpunkt der Aktivitäten des TuS-Theaters wurde nach Oetjendorf verlagert. Als nächstes führten wir zwei Einakter auf und wagten uns an unseren Bühnenumbau während der Vorstellung – mit Erfolg. Das TuS-Theater Hoisdorf hatte damals, als relativ unbekannte Gruppe, nur die Sorge vor einem leeren Saal zu spielen. Mit viel Überredungskunst umwarben und lockten die Mitglieder erst einmal ihre Verwandten und engsten Freunde und Bekannten. Viele Requisiten wurden aus den Wohnungen heraus geholt, Kostüme zusammengesammelt und einige Enthusiasten plünderten sogar Mutters Haushaltskasse, denn es wurde schließlich alles gebraucht.

Der hohe Einsatz hatte sich gelohnt und die Einakter wurden wiederholt. Vom Schauspielfieber gepackt, planten wir oft nächtelang. Es gab Meinungsverschiedenheiten, die dazu führten, dass sich die Gruppe aufsplittete. Joachim Berner starb in dieser turbulenten Zeit. Albert Steinkühler übernahm die Leitung des Theaters und ging mit viel Wissen an die Arbeit, da er bereits Theatererfahrungen aus früheren Zeiten mit in die Gruppe brachte. Selbstverständlich war es inzwischen, dass auch die Ehepartner in der Gruppe mitarbeiteten, was auch heute für das Theater gerade bei den Aufführungen ganz wichtig ist.

Ab 1981 war die Begeisterung des Publikums und die Nachfrage so groß, dass das TuS-Theater gleich zwei Vorstellungen geben musste. Auch ein wenig Egoismus spielte dabei eine Rolle, denn für alle war eine Aufführung nach einem Jahr Probe doch zu wenig. Der Applaus ist das Brot des Schauspielers und das brauchten wir eben zweimal. Im Laufe der Jahre spielten wir immer besser, auch unsere Technik konnten wir kontinuierlich erweitern.

Seit 1986 leitete Dietmar Franz das Theater. In diesem Jahr trat das TuS-Theater dem Landesverband der Amateurtheater Schleswig-Holstein bei. Damit eröffneten sich viele Möglichkeiten: Wir besuchten Seminare, knüpften nette Kontakte zu anderen Bühnen und fanden so neue Anregungen. Der Höhepunkt dieser Phase: Die unvergessene „Pygmalion“ – Aufführung zum 10-jährigen Theaterjubiläum 1988.

In der Zwischenzeit sind so viele Ideen reif geworden, die wir zum Teil unserem Publikum präsentiert haben (wie Slice 1993, Pomade&Petticoat 1996 und Ave Mary 1998). 1992 übernahm Hartmut Buthmann die Leitung der Theatergruppe. Tim Kröger leitet die Theaterleute seit 1996, die nicht nur zusammenarbeiten, um den Publikum einen netten Theaterabend zu bieten, sondern auch um in geselliger Runde ihrem Hobby frönen. Die zwischenmenschlichen Beziehungen stehen für uns dabei an erster Stelle.